23 Spiele war Stefan Reiter seit Anfang Dezember zum Zuschauen verdammt – nur zwei Einsätze am vierten Adventswochenende unterbrachen diese Leidenszeit des 28-jährigen Starbulls-Stürmers. Am Freitag beim Rosenheimer Auswärtsspiel in Kassel (19:30 Uhr, Nordhessen-Arena) gibt Reiter nun sein Comeback. Können die Grün-Weißen mit ihm drei Tage nach dem Coup in Krefeld erneut einem Favoriten um die DEL-Meisterschaft Punkte entreißen? Am Sonntag empfangen die Starbulls dann mit den Selber Wölfen einen launischen und unberechenbaren Tabellenletzten, der unbedingt punkten muss, zum Heimspiel (17 Uhr, ROFA-Stadion).
Noch sechs Spiele sind in der Hauptrunde der DEL2 zu gehen. Die Starbulls Rosenheim treten dabei dreimal freitags auswärts und sonntags zuhause an. Das anstehende Wochenende bietet ein Kontrastprogramm. Nach dem Auswärtsspiel gegen den aufstiegsambitionierten Meisterschaftsanwärter Kassel Huskies folgt das Sonntagsheimspiel gegen den Tabellenletzten – die Selber Wölfe. Das Team aus Oberfranken zeigte sich nicht nur zuletzt, sondern über den gesamten Saisonverlauf äußerst launisch. Bemerkenswerte Siege, z.B. ein 7:0 gegen Dresden oder 2:1-Erfolge in Krefeld und Kassel, wechselten sich mit enttäuschenden Darbietungen gegen unmittelbare Konkurrenten im Tabellenkeller ab.
Im Laufe der Saison verpflichteten die Selber Wölfe ein halbes Dutzend Spieler nach, zuletzt den deutsch-kanadischen Center Brent Raedeke, den deutsch-amerikanischen Außenstürmer Jordan George und den kanadischen Verteidiger Ryan Sproul. Trotzdem beträgt der Rückstand auf Pre-Playoff-Rang zehn aktuell zwölf Punkte.
Auch wenn die Playdowns daher wohl unvermeidbar sind, muss die Mannschaft von Cheftrainer Craig Streu zwingend punkten. Denn bei mehr als zehn Punkten Rückstand in der Abschlusstabelle benötigt der Gegner einer Abstiegsrunden-Paarung im grundsätzlichen Modus „Best of Seven“ einen Sieg weniger, um den Klassenerhalt zu erreichen. Und derzeit beträgt der Selber Rückstand auf den besten Playdown-Rang elf und den EC Bad Nauheim bereits elf Punkte.
Die DEL2 nach oben in die DEL verlassen will Rosenheims Freitagsgegner Kassel Huskies. Allerdings balgen sich die Schlittenhunde derzeit mit den punkgleichen Krefeld Pinguinen (85 Zähler) „nur“ um Tabellenposition zwei. Spitzenreiter Dresden ist bereits zehn Punkte enteilt. Kassel aber ist das Team mit den wenigsten Gegentoren der Liga (2,16 gegnerische Treffer im Schnitt pro Spiel). Der Kader der Schlittenhunde, bei dem im Laufe der Saison mehrfach nachjustiert wurde, ist breit und mit großen Namen besetzt. Mit Tristan Keck steht der Torjäger Nummer 1 der Liga (32 Treffer) im Team von Cheftrainer Todd Woodcroft.
Nachdem in Kassel kürzlich das verletzungsbedingte Saisonaus für Keeper Brandon Maxwell verkündet wurde, soll vor Ende der Wechselfrist an diesem Samstag noch ein neuer Torwart verpflichtet werden. Mit dem 24-jährigen gebürtigen Landshuter Philipp Maurer verfügen die Nordhessen aber über einen sehr starken Schlussmann, der bisher im Schatten von Maxwell stand und sich nun verstärkt beweisen darf. Am Sonntag beim 2:0-Erfolg der Huskies gegen Regensburg hielt er seinen Kasten komplett sauber.
Können die Starbulls nach ihrem 3:2-Sieg in Krefeld am Dienstag nun am Freitag in Kassel einen weiteren Auswärts-Coup gegen ein Top-Team landen? Personell sieht es trotz der Rückkehr von Stefan Reiter nicht so gut aus. Ludwig Nirschl und Tobias Beck fehlen weiterhin, Fabjon Kuqi auch, Norman Hauner und Maximilian Vollmayer sowieso. Lukas Laub und Jannick Stein mussten sich nach der Rückkehr vom Niederrhein krank abmelden.
Am Sonntag im Heimspiel gegen Selb wird der Rosenheimer Kader wohl noch dünner, da die DNL-Mannschaft am Samstag und Sonntag wichtige Spiele bestreitet. „Wir werden uns nach dem Spiel in Kassel beraten und entscheiden, welche Juniorenspieler wir am Sonntag wo einsetzen“, sagt Jari Pasanen. Wer das Starbulls-Tor hüten wird, stellt Rosenheims Cheftrainer dagegen im Vorfeld klar: „Am Freitag spielt Cody Porter, am Sonntag Oskar Autio. Cody braucht Spielpraxis und Oskari war trotz seiner starken Leistung in Krefeld noch nicht ganz fit. Ihm wollen wir eine nächste weite und anstrengende Auswärtsfahrt jetzt ersparen.“
Dass sein Team am Dienstag, sieben Spieltage vor Hauptrundenschluss, den Klassenerhalt bereits auch rechnerisch geschafft hat, kommentiert Pasanen nüchtern: „Das ist schön, aber ich habe mich nicht eine Minute mit solchen Gedanken beschäftigt. Unsere Ansprüche sind andere“. Und was sind diese Ansprüche? „Jeden Spieler auf jedes Spiel bestmöglich vorzubereiten, um die beste Leistung bringen zu können“, so der 60-jährige Deutsch-Finne mit einem Augenzwinkern.
Die Spiele der Starbulls am Wochenende am Freitag in Kassel (19:30 Uhr) und am Sonntag im ROFA-Stadion gegen Selb (17 Uhr) werden live auf sportdeutschland.tv übertragen. Eintrittskarten für das Heimspiel sind auf www.starbulls.de/tickets buchbar. Die Stadionkasse öffnet am Sonntag um 15 Uhr.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.