Fünf Spieltage stehen in der Hauptrunde der DEL 2 noch aus. Drei davon finden am verlängerten Eishockey-Faschingswochenende statt. Für die Starbulls Rosenheim steht dabei am Freitag zunächst die Auswärtsfahrt zum ESV Kaufbeuren auf dem Programm, die diesmal ein ganz spezielles Merkmal hat: Zum letzten Mal werden die Grün-Weißen im altehrwürdigen Kaufbeurer Stadion am Berliner Platz (Spielbeginn 19:30 Uhr) auflaufen. Danach präsentieren sich die Starbulls zweimal in Folge ihren Fans auf heimischen Eis. Am Sonntag (Spielbeginn 17 Uhr) sind die Heilbronner Falken, am Faschingdienstag (Spielbeginn 19:30 Uhr) die Lausitzer Füchse im Rosenheimer emilo-Stadion zu Gast. Im Kampf der Starbulls um das Heimrecht für die Playdown-Runde wird die Punktausbeute aus diesen drei Spiele richtungsweisend sein. Dem Vergleich mit dem wahrscheinlichen Ausscheidungsgegner aus Heilbronn am Sonntag kommt natürlich eine ganz besondere Bedeutung zu.
Fünf Punkte beträgt der Vorsprung der Starbulls Rosenheim als Tabellenzwölfter auf den Tabellendreizehnten aus Heilbronn fünf Spieltage vor Hauptrunden-Ultimo. Der direkte Vergleich am Sonntag dürfte damit – ganz egal wie die Freitagsspiele laufen – den vielzitierten „Sechs-Punkte-Charakter“ im Hinblick auf das Erreichen von Platz 12 besitzen, der ja zum Heimrecht in der ersten Playdown-Runde qualifiziert. Die Tatsache, dass sich beide Teams aller Voraussicht nach ab dem 14. März in besagter Ausscheidungsrunde um den Klassenerhalt gegenüberstehen werden, verleiht der Partie natürlich besondere Pikanterie. „Und deshalb könnte es durchaus sein, dass wir taktisch diesmal etwas verändern“, kündigt Starbulls-Coach Franz Steer an, der wahrlich nicht der Einzige ist, der im Team des Sonntags-Gegners deutlich mehr Potenzial sieht, als deren Tabellenplatz das ausdrückt: „Qualitativ und quantitativ sind die Falken so stark besetzt, dass sie sich locker für die Playoffs qualifizieren müssten. Vor allem aber haben sie einige Spieler in der Mannschaft, die Spiele alleine entscheiden können – wenn sie einen guten Tage haben.“
Tyler Gron (18 Tore und 20 Vorlagen in 37 Spielen) und Rylan Schwartz (15 Tore und 30 Vorlagen in 45 Spielen) sind solche Kandidaten. Die gebürtigen Kanadier fallen übrigens nicht in das Heilbronner Ausländerkontingent, beide haben einen deutschen Pass. Dafür haben die Falken mit dem eigentlich als Nummer eins verpflichteten Schweden Stefan Ridderwall und dem nachverpflichteten Kanadier Andrew Hare gleich zwei ausländische Torhüter im Kader. Hare sollte eigentlich nur vorübergehend einen längeren Verletzungsausfall von Ridderwall kompensieren, scheint aber in der Gunst von Trainer Fabian Dahlem jetzt vor dem Schweden zu stehen. Am vergangenen Wochenende spielte Hare gegen Kaufbeuren (2:4) und Ridderwall in Bietigheim (1:4). Für den jeweils nicht eingesetzten Keeper blieb nur ein Tribünenplatz. Zusätzlich haben die Falken vier ausländische Feldspieler im Kader, von denen auch immer einer pausieren muss. Zuletzt in Bietigheim war das der Finne Ville Järveläinen (10 Tore und 35 Vorlagen in 40 Spielen), davor gegen Kaufbeuren der nachverpflichtete, körperlich sehr robuste kanadische Verteidiger Jonathan Harty (2 Tore, 14 Vorlagen in 23 Spielen). Ebenfalls, noch unmittelbar vor Ende der Wechselfrist, nachverpflichtet wurde der 21-jährige slowenische Center Nik Pem von EBEL-Team Olimpija Ljubljana. Er scheint momentan als Ausländer ebenso gesetzt wie der offensivstarke kanadische Verteidiger Jordan Heywood (9 Tore, 18 Vorlagen in 45 Spielen).
Die „Falken-Lotterie“ im Kontingentspielerbereich ist Beleg dafür, dass am Neckar einmal mehr – und zwar in der vierten Spielzeit in Folge – totale Unzufriedenheit über das sportliche Abschneiden herrscht. Die seit den ersten Saisonspielen präsente Kritik am in Rosenheim geborenen Trainer Fabian Dahlem bei Fans und in der Presse ist inzwischen riesig, und auch Manager Atilla Eren gerät mehr und mehr unter Druck. Aus den letzten acht Spielen holten die Falken nur einen Sieg (4:2 gegen Frankfurt). Die kleine weihnachtliche Zwischeneuphorie, als die Mannschaft in mehreren Spielen am Stück punktete und die „Rote Laterne“, die sie 14 Spieltage trug, an die Eispiraten Crimmitschau abgeben konnte, ist längst verflogen. Ein Sieg am Sonntag in Rosenheim, um eventuell wenigstens mit Heimrecht in die Playdowns gehen zu können, ist jetzt die einzige Chance, um die Stimmung noch einmal etwas verbessern zu können. Die Partie hat also eine ganz spezielle Relevanz für die Falken und wird so zur ganz besondere Herausforderung für die Grün-Weißen.
Ganz anders als in Heilbronn sieht es bei den Lausitzer Füchsen aus, die am Faschingsdienstag im emilo-Stadion zu Gast sind. Die Blau-Gelben haben sich zur positiven Überraschung dieser Spielzeit in der DEL 2 gemausert. 80 Punkte konnte die Mannschaft des finnischen Trainers Hannu Järvenpää in 47 Spielen ergattern. Zumindest die Pre-Playoff-Teilnahme ist rechnerisch längst fix, und bei nur einem Punkt Rückstand auf Lokalrivale Dresden (Stand nach 47 Spieltagen) lautet das realistische Hauptrunden-Ziel plötzlich Platz vier, also das Heimrecht für das Playoff-Viertelfinale. Die Starbulls treffen somit auf einen positiv hochmotivierten Gegner mit unheimlich viel Selbstvertrauen, der in dieser Spielzeit vor allem auswärts zu unheimlich starken Auftritten fähig ist.
Zuletzt gewannen die Lausitzer Füchse klar mit 4:0 in Freiburg, und auch den ersten Auftritt in Rosenheim am 20. November entschieden die Füchse mit 3:0 souverän für sich. „Die treten taktisch und spielerisch in dieser Saison unheimlich diszipliniert auf und spielen sehr systemorientiert“, weiß Franz Steer, der auch auf die Defensivstärke des Dienstagsgegners verweist: „Mit Parkonen, Bruneteau, Mücke, Ostwald und Fischer haben die total stabile und auch offensivstarke Verteidiger. Und die beiden jungen Torhüter Maximilan Franzreb und Konstantin Kessler agieren unerwartet stark und souverän. Zudem hatten die Lausitzer Füchse kaum nennenswerte oder längerfristige Verletzungsausfälle.“ Und auch in Rosenheim dürfte das Team aus Weißwasser weitgehend komplett auflaufen können, was die Aufgabe der Starbulls am Abend des Faschingsdienstags nicht leichter macht. Mit dem 26-jährigen kanadischen Stürmer Kyle Just haben die Füchse kurz vor Transferende sogar noch einen fünften Kontingentspieler verpflichtet.
Vor dem Heimspiel-Doppelpack steht für die Starbulls aber am Freitag die Fahrt ins Allgäu auf dem Programm. Zum letzten Mal wird dabei ein Spiel der DEL 2 zwischen Kaufbeuren und Rosenheim im altehrwürdigen Stadion am Berliner Platz ausgetragen werden, das zur kommenden Saison von einem Neubau in Steinwurfweite abgelöst werden wir. Starbulls-Coach Franz Steer lässt diese Tatsache aber kalt: „Das ist mir ehrlich gesagt wurscht. Ich will das Spiel gewinnen und die Punkte einfahren, was aber schwer wird. Kaufbeuren ist stark, macht mit vier Reihen viel Tempo und schießt unheimlich oft auf das gegnerische Tor – daran müssen wir uns ein Beispiel nehmen.“
Der letzte Auswärtsauftritt der Starbulls in Kaufbeuren am 9. Dezember ging mit einem letztlich auch in der Höhe verdientem 0:5 völlig in die Hose. Jüngst kamen Ravensburg (2:6) und Crimmitschau (1:6) auf dem Kaufbeurer Eis gewaltig unter die Räder. Dazwischen feierten die Rot-Gelben von der Wertach drei Auswärtssiege am Stück gegen Bietigheim (2:1), Riessersee (2:1 nach Verlängerung) und Heilbronn (4:2). Dank dieser 14 von 15 möglichen erbeuteten Zähler in den letzten fünf Spielen hat der ESV Kaufbeuren nicht nur die Pre-Playoff-Teilnahme in trockene Tücher gebracht und sich auf Tabellenplatz sechs gehievt, sondern sogar noch realistische Chancen auf Rang vier im Hauptrunden-Schlussklassement gesichert. Der Rückstand auf Dresden beträgt zwei Punkte, der auf die Lausitzer Füchse nur einen Punkt. Allerdings haben die Rot-Gelben bereits ein Spiel mehr bestritten, als die Konkurrenz.
Gegen die Starbulls muss ESVK-Trainer Andreas Brockmann am Freitagabend aller Voraussicht nach nur auf den Ex-Rosenheimer Matthias Bergmann (Reha nach langer Verletzung) und auf Jeff Szewz (nach dritter Disziplinarstrafe gesperrt) verzichten. Außerdem wird Förderlizenspieler Simon Schütz, zuletzt in der Kaufbeurer Verteidigung gesetzt, an diesem Wochenende wohl für Kooperationspartner Ingolstadt in der DEL spielen.
Bei den Grün-Weißen hat sich die personelle Situation zumindest etwas entspannt. Tyler McNeely steht nach überstandener Grippe endlich wieder zur Verfügung. Auch Dominik Daxlberger ist wieder fit. Ein kleines Fragezeichen steht aber hinter dem Einsatz des angeschlagenen Christoph Gottwald. Michael Baindl und Michael Rohner absolvierten zuletzt wieder leichtes Training und wollen es bald auch zumindest mit Kurzeinsätzen versuchen; die Spiele am Faschingswochenende kommen aber wohl noch zu früh. Nicht absehbar ist ein Einsatz von Simon Fischhaber. Für Simon Heidenreich und Peter Lindlbauer ist die Saison abgehakt. Die Nachwuchs-Spieler Florian Krumpe, Valentin Hein und Veit Wieczorek sind vermutlich mit dem DNL-Team am Samstag und Sonntag in Iserlohn, für die Spiele in Kaufbeuren am Freitag und gegen die Lausitzer Füchse am Dienstag könnten sie aber eine Option für die DEL-2-Mannschaft sein.
Eintrittskarten für die Heimspiele der Starbulls am Sonntag und am Dienstag sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr, am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr und am Montag zwischen 9 und 12 Uhr geöffnet. Am Spieltag sind die Karten in der Geschäftsstelle bzw. an der Abendkasse jeweils ab zwei Stunden vor Spielbeginn erhältlich.
Die Spiele der Starbulls am Freitag in Kaufbeuren (Beginn 19:30 Uhr), am Sonntag gegen Heilbronn (17 Uhr) und am Faschingsdienstag gegen die Lausitzer Füchse (19:30 Uhr) werden auch live im Internet übertragen. Die Livestreams sind jeweils zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buch- und abrufbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)