Am 42. Spieltag der DEL2 traten die Starbulls Rosenheim zum Auswärtsspiel gegen die Eispiraten Crimmitschau stark ersatzgeschwächt an. Cheftrainer Jari Pasanen konnte nur noch vier Verteidiger aufbieten und nominierte ein Stürmer-Quartett aus der Nachwuchsriege. Trotzdem waren die Starbulls den fast optimal aufgestellten Hausherren vor 2.385 Zuschauern im Kunsteisstadion im Sahnpark nicht nur ebenbürtig, sondern über weite Strecken die bessere Mannschaft. Die Rosenheimer Tore von Lukas Laub und Shane Hanna reichten aber am Ende nicht. Die Eispiraten stellten mit einem Doppelschlag zu Beginn des letzten Drittels die Weichen auf Sieg und behielten knapp und glücklich mit 3:2 die Oberhand.
Mit den Stürmern C.J. Stretch, Lukas Laub, Ville Järveläinen, Charlie Sarault, Manuel Strodel, Ludwig Nirschl, Travis Ewanyk und Kevin Handschuh sowie den Verteidigern Shane Hanna, Zack Dybowski, Simon Gnyp und Pascal Zerressen waren nur noch zwölf Akteure aus dem Stamm der Starbulls-Feldspieler einsatzfähig. Mit Andreas Schneider, Jannick Stein, Johannes Achatz und Michael Musin standen außerdem vier Stürmer aus der Rosenheimer DNL-Riege im Line-up.
Die beiden 18-jährigen Achatz und Musin wurden kurzfristig lizensiert und zogen in Crimmitschau zum ersten Mal das DEL2-Trikot über. Sein Debüt im Starbulls-Jersey gab außerdem der 27-jährige kanadische Keeper Cody Porter, der erst wenige Tage zuvor verpflichtet worden war.
Porter war nach wenigen Sekunden bei einer Großchance von Thomas Reichel zur Stelle, musste aber noch vor Ablauf der ersten Spielminute hinter sich greifen. Ein Schuss von Felix Thomas wurde unhaltbar abgefälscht und belohnte die Hausherren für das vom Eröffnungsbully an große Offensiv-Engagement.
Die Starbulls ließen sich durch den ultrafrühen 0:1-Rückstand aber nicht verunsichern. Sie fanden langsam, aber sicher ins Spiel. Einem Solo-Abschluss von Järveläinen, bei dem Eispiraten-Torwart Oleg Shilin auf dem Posten war, folgte ein feines Rosenheimer Überzahlspiel mit gefährlichen Schüssen von Hanna und Nirschl. Einen Fehler der Crimmitschauer Defensive konnte Sarault nicht nutzen. 29 Sekunden vor der Sirene zur ersten Pause gelang Lukas Laub mit einem Schuss aus spitzem Winkel durch die „Hosenträger“ von Keeper Shilin aber der verdiente 1:1-Ausgleichstreffer.
Der zweite Spielabschnitt ging komplett an die Grün-Weißen, die kaum in die Gefahr des zweiten Gegentreffers kamen und auch eine Unterzahlsituation gut überstanden, in der Torwart Porter zweimal gut zupackte (32.). Bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis konnten die Hausherren aber erst in den letzten Minuten vor der zweiten Pause wieder erwähnenswerte Torabschlüsse kreieren. Sekunden vor Drittelende zog Lukas Laub bei Rosenheimer Überzahl ab, der Puck klatschte an den Innenpfosten und von dort die Torlinie entlang aus der Gefahrenzone.
Das 1:1 nach 40 Minuten schmeichelte den Gastgebern, die sich in den ersten Momenten des Schlussabschnitts dann aber eiskalt zeigten. Nach dem gut zu Ende verteidigten Rosenheimer Powerplay schloss Scott Feser einen Gegenstoß frei vor Porter zur abermaligen Crimmitschauer Führung ab (43.). Zweieinhalb Minuten später fuhr Ladislav Zikmund um das Rosenheimer Gehäuse herum zurück in den Slot und hebelt die Scheibe via Lattenunterkante zum 3:1 über die Linie (45.). Sekunden zuvor war ein abgefälschter Schuss von Pascal Zerressen knapp am Eispiraten-Tor vorbeigetrudelt.
Shane Hanna verkürzte in der 49. Spielminute mit einem platzierten Nachschuss auf 3:2. Stretch hatte zuvor nach perfektem Querpass von Dybowski knapp am Pfosten vorbeigezielt. Die zweiten und letzten beiden Unterzahlminuten verteidigten die Starbulls souverän – um in den Schlussminuten auf den Ausgleichstreffer zu drängen. Der stark spielende Lukas Laub scheiterte nach einer Einzelaktion ebenso am guten Eispiraten-Schlussmann Shilin wie Kevin Handschuh.
Mit sechs gegen vier Feldspieler und ohne Torwart lag in den finalen Minuten das 3:3 in der Luft. Die größte Möglichkeit dazu ergab sich nach einem Schuss von Järveläinen, der am Torraum hängenblieb. Travis Evanyk setzte nach, die von ihm in der Luft getroffene Scheibe hoppelte knapp am Pfosten vorbei, Torwart Shilin wäre machtlos gewesen. Am Ende standen die Starbulls nach einer herausragenden Leistung und fast dreimal so vielen Torschüssen gegenüber den Eispiraten unglücklich und unverdient mit leeren Händen da.
„Ich weiß nicht, woher die Jungs diese Energie nehmen, Woche für Woche mit so einer kleinen Mannschaft. Wir haben ein Drittel gebraucht, um warm zu werden, haben danach aber hervorragend gespielt. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Es hat Spaß gemacht zu kucken, wie sie 60 Minuten geradelt haben. Leider hat es nicht gereicht“, sagte Jari Pasanen nach dem Spiel.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.