Der ersehnte Rosenheimer Sieg auf eigenem Eis nach zuletzt drei Heimniederlagen in Folge fiel spektakulär aus. Die Starbulls schlugen in der DEL2 am Freitagabend die drei Punkte hinter ihnen lauernden Wölfe vom EHC Freiburg vor 3.856 Zuschauern, darunter rund 500 per Sonderzug angereiste Fans aus dem Breisgau, mit 9:4. Die allesamt überaus sehenswerten Rosenheimer Tore wurden von neun verschiedenen Spielern erzielt. Fünf Mal landete der Puck zudem noch an Latte oder Pfosten des Freiburger Kastens. Die Weichen auf Sieg stellten die Starbulls im zweiten Drittel, als sie innerhalb von sechs Minuten von 2:2 auf 6:2 davon zogen.
Die Partie begann mit 15 Minuten Verspätung, weil der Freiburger Mannschaftsbus mehrfach im Stau steckte und erst eine knappe Stunde vor dem geplanten Spielbeginn am ROFA-Stadion eintraf. „Es sah aber dann in den ersten zehn Minuten so aus, als hätte meine Mannschaft acht Stunden Busfahrt in den Beinen gehabt und nicht der Gegner“, sagte Starbulls-Chefcoach Jari Pasanen nach dem Spiel. Bei den Gästen lief zwar auch nur relativ wenig zusammen, bei den Starbulls aber so gut wie gar nichts. Und gleich beim ersten Freiburger Überzahlspiel klingelte es im Rosenheimer Tor. Nikolas Linsenmaier spielte mit Sebastian Hon Doppelpass und hämmerte die Scheibe per Direktabnahme ins rechte obere Eck zum 0:1 (9.).
Kurz danach kamen die Starbulls ebenfalls in den Genuss einer Überzahlsituation, bei der Norman Hauner an der Latte und Lukas Laub am Pfosten scheiterten (10.). Mit einer Energieleistung und einem schönen Abschluss unter die Latte stellte Shane Hanna bei einer angezeigten Strafe aber dann doch den schnellen Ausgleich zum 1:1 her (13.). Nach einem Pfostenschuss von Chris Dodero war es Sebastian Streu, der die Starbulls aus kurzer Distanz mit 2:1 in Führung brachte – Dodero hatte ihm den Puck dank feiner Technik und großer Übersicht auf engstem Raum von hinter der Grundlinie wunderbar serviert (18.).
Erst 38 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, als Freiburg zum 2:2 kam. Erneut traf Linsenmeier gegen eine nicht sattelfest wirkende Rosenheimer Abwehr. Danach drehten die Hausherren aber mächtig auf. Lukas Laub traf nur den Pfosten. Chris Dodero schoss die Starbulls nach einem von ihm und Reid Duke inszenierten spielerischen Gustostückerl kurz darauf aber wieder in Führung (25.). Norman Hauner setzte nach einem Solo quer durch die Angriffszon mit einem platzierten Schrägschuss ins kurze Eck unter die Latte das 4:2 drauf (29.). Eine halbe Minute später versenkte Denis Shevyrin die Scheibe aus dem rechten Bullykreis unhaltbar im linken oberen Eck zum 5:2 (29.) – es war der erste Saisontreffer des vor der Saison aus Kassel gekommenen Neuzugangs.
Gästetorwart Luis Benzing, dem bei keinem der fünf Rosenheimer Tore nennenwerte Schuld traf, machte Platz für David Zabolotny, der aber schon eineinhalb Minuten später ebenfalls hinter sich greifen musste. Bei angezeigter Strafe gegen Freiburg nahm Reid Duke Fahrt auf und krönte sein herrliches Solo mit einem unhaltbaren Abschluss unter die Latte zum 6:2 (31.). Noch in derselben Spielminute überraschte Valentino Klos Rosenheims Torwart Tomas Pöpperle mit einem Schrägschuss und verkürzte auf 6:3. Weil die Starbulls einige weitere gute Chancen liegen ließen – unter anderem scheiterte Hauner frei auf Zabolotny zufahrend (36.) – hätte es zu Beginn des letzten Spielabschnitts noch einmal eng werden können. Die Starbulls überstanden aber eine Unterzahlsituation schadlos und konnten wenig später ihrerseits einen Powerplaytreffer bejubeln. Lukas Laub scheiterte zunächst am Pfosten, bekam aber Momente später die zweite Chance und netzte nach einer feinen Finte am Torraum cool zum 7:3 ein (46.).
Beim nächsten Rosenheimer Überzahlspiel versprang Shane Hanna an der blauen Linie die Scheibe, Freiburgs vor kurzem nachverpflichteter Finne Eero Elo war auf und davon und versenkte frei vor Pöpperle zum 7:4 (47.). Ebenso eiskalt vollendete Stefan Reiter auf der Gegenseite nach einem Chip-Pass von C.J. Stretch in den Torgiebel zum 8:4, wobei Reiter gleich zwei Freiburger Verteidiger überlief (50.). Es war der dritte Starbulls-Treffer, der an diesem Abend bei einer angezeigten Strafzeit fiel.
Den Schlusspunkt zum 9:4 setzte Manuel Strodel per Abstauber nach spielerisch und technisch hochwertiger Powerplay-Vorarbeit von Duke und Dodero (56.). Duke hätte nach einem spektakulären Solo das Resultat fast sogar noch zweistellig gestaltet, doch Torwart Zabolotny konnte im letzten Moment parieren (58.).
Mit nun 37 Punkten haben sich die Starbulls auf Rang acht der nach wie vor zwischen Rang zwei und dem letzten Platz sehr engen DEL2-Tabelle vorgearbeitet, müssen nun aber gleich zweimal hintereinander gegen den unangefochtenen Tabellenführer Kassel Huskies antreten. Am Sonntag um 17 Uhr steht zunächst das Auswärtsspiel in der Nordhessen-Arena auf dem Programm, am kommenden Freitag ist der Topfavorit auf Meisterschaft und Aufstieg in die DEL dann im ROFA-Stadion zu Gast.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.