Die vorweihnachtliche Bescherung für die Rosenheimer Eishockeyfans fiel aus. Die Starbulls blieben am Freitagabend in der DEL2 vor 5.022 Zuschauern im ausverkauften ROFA-Stadion auch im dritten Saison-Derby gegen den EV Landshut ohne Punkte. Sebastian Streu schoss die Grün-Weißen Mitte des ersten Drittels zwar in Führung, aber die Hausherren gewährten den Niederbayern danach drei einfach Tore und konnten erst in der letzten Spielminute durch Lukas Laub auf 2:3 verkürzen. Trotzdem hätten sie in den Schlusssekunden fast noch die Verlängerung erzwungen.
„Schade, dass das Tor zum 3:3 nicht mehr gefallen ist. Ich hätte es gerne erlebt, wie das Stadion explodiert wäre“, kommentierte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen die beiden Großchancen von C.J. Stretch und Stefan Reiter in den allerletzten Sekunden, als sein Team ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler fast noch den Ausgleich erzielt hätte. In dieser Konstellation war den Gastgebern 23 Sekunden vor der Schlusssirene der Anschlusstreffer gelungen. Stretch legte diagonal auf Norman Hauner, dessen Direktabnahme konnte Gästetorwart Jonas Langmann nicht festhalten und Lukas Laub drückte den trudelnden Puck endgültig über die Torlinie.
Eine solche Konsequenz vor dem Tor ließen die Starbulls zuvor allerdings weitgehend vermissen. Nur selten kam der sichere Gästekeeper Jonas Langmann in größere Bedrängnis. In einer Phase, als beide Mannschaften nur vier Feldspieler auf dem Eis hatten, ergaben sich gute Chancen für Laub (52.) und Maximilian Vollmayer (53.), die aber beide knapp verzogen. Zu diesem Zeitpunkt war Reid Duke nicht mehr auf dem Eis. Er wurde nach einem Check gegen Landshuts Simon Stowasser von den Hauptschiedsrichtern mit einer großen Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt (52.). Jari Pasanen sah in der Situation allerdings keine entsprechende Regelwidrigkeit seines Topscorers.
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft im letzten Drittel war der Rosenheimer Headcoach einverstanden, stellte aber fest, dass die Gäste aus Landshut in den ersten 40 Minuten das bessere Team waren. Überhaupt nicht einverstanden war Pasanen mit dem Verhalten seiner Spieler auf dem Eis bei allen drei Gegentoren. „Da haben wir wie Schüler nur zugeschaut, das war ganz anders besprochen“.
Beim Landshuter Ausgleichstreffer zum 1:1 war eine Rosenheimer Strafzeit gerade abgelaufen, als Tyson McLellan frei zum Abschluss kam. Keeper Tomas Pöpperle rettete per Reflex großartig, aber Samir Kharboutli konnte ungehindert abstauben (17.). Beim 1:2 griff die Rosenheimer Defensive nach vergebenen Schüssen von McLellan und Nick Pageau nicht ein und schaute auch beim Rebound von Brett Cameron, der aus der Drehung traf, nur zu (24.). Beim 1:3 erfreute sich Brett Cameron zu großer Freiheit, bei seinem Überraschungs-Schuss ins lange Eck sah zudem Torwart Pöpperle nicht glücklich aus (32.). Dass Doppelpacker Cameron für Landshut überraschend auflaufen konnte, entschied sich erst wenige Stunden vor Spielbeginn, wie Gäste-Chefcoach Heiko Vogler nach der Partie verriet.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Rosenheimer Derbys gegen Landshut, die beide 1:4 verloren gingen, waren es diesmal die Starbulls, die das 1:0 erzielten. Sebastian Streu erlief sich einen Befreiungsschlag und traf mit einem satten Distanzschuss, der halbhoch neben dem rechten Pfosten einschlug (9.). Norman Hauner hatte bei einem geschickt verzögerten Abschluss die Möglichkeit zum 2:0 (12.). Insgesamt hatten die Gäste, die unaufgeregt und taktisch clever spielten, aber auch im ersten Drittel Vorteile. In der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts ließen die Starbulls die Möglichkeit liegen, erneut in Führung zu gehen. Stefan Reiter und zweimal Lukas Laub vergaben Großchancen bei einem gut anzusehenden Rosenheimer Powerplay. Bei weiteren Überzahlspielen Ende des zweiten Drittels und Anfangs des dritten Spielabschnitts geriet das Gästetor dagegen kaum in Gefahr.
Für die Starbulls, die mit aktuell 40 Zählern auf Tabellenrang zehn stehen und drei Punkte Vorsprung auf die Playdown-Zone haben, stehen nun zwei Auswärtsspiele hintereinander auf dem Programm. Am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags treten die Grün-Weißen bei den Ravensburg Towerstars an (18:30 Uhr, Liveübertragung auf www.sprade.tv). Der Meister der Vorsaison hat sich nach Anlaufschwierigkeiten mit inzwischen 50 Punkten auf den zweiten Tabellenrang vorgearbeitet und stellt die beste Überzahlmannschaft der Liga (24,5 Prozent). Beim ersten Gastspiel in der „Türmchenstadt“ gab es für die Grün-Weißen nichts zu holen (0:4), im Rückspiel blieben immerhin zwei Punkte an der Mangfall (3:2 nach Shout out).
Am Donnerstag müssen die Starbulls die weite Reise nach Weißwasser antreten. Dort unterlagen die Grün-Weißen den Lausitzer Füchsen im ersten Saisonvergleich mit 2:5, im ROFA-Stadion revanchierten sie sich aber mit 4:3. Aktuell hat der Kontrahent von der polnischen Grenze im Norden Sachsens, der das erfolgreichste Unterzahlspiel der Liga für sich reklamieren kann (89,5 Prozent), fünf Punkte mehr auf dem Konto als Rosenheim und steht auf einem direkten Playoff-Platz.
Das nächste Heimspiel bestreiten die Starbulls Rosenheim am Silvester-Vorabend. Zu Gast im ROFA-Stadion (Samstag, 19:30 Uhr) sind dann die Krefeld Pinguine. Eintrittskarten sind auf www.starbulls.de/tickets buchbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.