Die Starbulls Rosenheim haben sich im Playoff-Achtelfinale der Eishockey-Oberliga gegen die Crocodiles Hamburg im Schnelldurchlauf durchgesetzt. Nach dem 4:2-Heimsieg am Freitag und dem 7:3-Auswärtserfolg am Sonntag in Hamburg holten sich die Starbulls am Dienstagabend im dritten Spiel den dritten notwendigen Sieg gegen den Kontrahenten aus der Hansestadt. Vor 2.283 Zuschauern im ROFA-Stadion ebneten drei Überzahltore im ersten Drittel den Weg zu einem ungefährdeten Rosenheimer 8:1-Erfolg, dank dem sich die Starbulls für das am 1. April beginnende Viertelfinale qualifiziert haben. Mit Manuel Edfelder und Zack Phillips durften sich gleich zwei Spieler als dreifacher Torschütze feiern lassen. Einziger Wehrmutstropfen war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Brad Snetsinger.
Die Starbulls begannen im dritten Duell gegen die Hamburg Crocodiles zum dritten Mal mit der gleichen Aufstellung – mit Ausnahme der Position zwischen den Torpfosten. Anstelle von Andreas Mechel (Cheftrainer John Sicinski: „Eine Vorsichtsmaßahme“) hütete Christopher Kolarz das Gehäuse, als Ersatztorwart aufgeboten war der 19-jährige Konrad Fiedler.
Die erste Glanztat im Spiel leistete aber Hamburgs Torwart Kai Kristian. Er verhinderte gegen den alleine auf ihn zufahrenden Kevin Slezak per Reflex die Rosenheimer Führung (5.). Wenige Momente später wurde Starbulls-Stümer Brad Snetsinger von Gäste-Verteidiger Vojtech Suchomer heftig in die Bande gecheckt. Für beide Spieler war die Partie beendet – für Snetsinger verletzungsbedingt, für Vojjtech wegen der folgerichtigen Spieldauer-Disziplinarstrafe. In der sich daraus ergebenden fünfminütigen Überzahlphase traf Zack Phillips nach Querpass von Curtis Leinweber aus kurzer Distanz zum 1:0 (7.), ehe Aaron Reinig per Direktabnahme nach einer Powerplay-Scheibenstafette auf 2:0 erhöhte (10.). Zuvor hatte Thomas Zuravlev die Breakchance zum Ausgleichstreffer, scheiterte aber frei am stark haltenden Kolarz. Auch beim Treffer zum 3:0 – Manuel Edfelder nagelte den Puck aus halbrechter Position nach Pass von Dominik Daxlberger hoch ins kurze Eck (12.) – spielten die Starbulls in Überzahl. „Das war wichtig, dass wir die Überzahlmöglichkeiten genutzt haben. Denn die Mannschaft war wegen der Verletzung von Snetsinger schon geschockt. Und wenn wir dann kein Tor gemacht hätten, dann hätte wohl Hamburg das Momentum bekommen“, sagte Sicinski nach der Partie.
So aber hatten die Hausherren alle Trümpfe in der Hand – vor allem, nachdem sie gegen Drittelende eine Unterzahlsituation schadlos überstanden und Keeper Kolarz mit guten Taten kurz vor und nach der ersten Pause mehrfach einen Hamburger Treffer verhindern konnte. Nachdem Victor Östling (23.) und Patrick Saggau (24.) ein Torerfolg für die Gäste verwehrt blieb, nahmen die Hausherren das Heft des Handels ganz fest in die Hand. Nach einem gerade abgelaufenen Powerplay fiel die Scheibe vor den Schläger von Alexander Höller, der reaktionsschnell aus der Drehung zum 4:0 einnetzte (30.). Zack Phillips erhöhte mit einem frechen Abschluss, bei dem er viel Platz am Hamburger Torraum hatte, auf 5:0 (32.) und legte mit seinem dritten Treffer – eine Direktabnahme ins kurze Eck – das 6:0 nach (37.). In beiden Fällen kam die Vorarbeit von Simon Heidenreich, der den Platz von Snetsinger neben Phillips und Maximilian Brandl eingenommen hatte. Bei den Gästen wurde Torwart Kristian danach von Nils Kapteinat abgelöst.
Höhepunkte im letzten Drittel waren zwei sehenswerte Treffer von Manuel Edfelder. Erst traf der 26-jährige Rechtsaußen nach Doppelpass mit Höller zum 7:0 (41.), dann legte er die Scheibe nach einem schnellen Antritt, bei dem er einen Hamburger Verteidiger abschüttelte, raffiniert gegen die Reaktionsrichtung von Torwart Kapteinat zum 8:0 ins Gästetor (44.). In der Schlussphase gelang Thomas Zuravlev in Unterzahl noch der Hamburger Ehrentreffer, als er von Dominik Lascheit eingesetzt wurde, frei auf Kolarz zufuhr und flach vollendete (54.).
„Wir waren heute vor dem Tor sehr effektiv, das hat in der Hauptrunde in vielen Spielen gefehlt. Und die Mannschaft ist jetzt körperlich wirklich fit“, zog John Sicinski nach Spielende ein positives Fazit, während sich die Spieler von den begeisterten Zuschauern im ROFA-Stadion feiern ließen.
Das Playoff-Viertelfinale, für das sich die Starbulls mit den drei Siegen gegen die Crocodiles Hamburg qualifiziert haben, beginnt am 1. April und wird ebenfalls im Modus „Best of five“ ausgetragen. Der Rosenheimer Gegner steht frühestens am Freitag, möglicherweise aber auch erst am Sonntag fest. Falls sich die Favoriten Blue Devils Weiden (gegen Erfurt, Serienstand 2:1) und Hannover Scorpions (gegen Riessersee, Serienstand 2:1) im Achtelfinale erwartungsgemäß durchsetzen, käme es zu einer Neuauflage der Viertelfinalduelle von 2018 und 2019 zwischen den Starbulls und den Scorpions – mit Heimvorteil für das in Mellendorf (Wedemark) spielende Team. Sollte eine der beiden Mannschaften aus Weiden oder Mellendorf aber noch straucheln, dann wären die Tilburg Trappers aus den Niederlanden der Rosenheimer Viertelfinal-Kontrahent (und dann hätten die Starbulls Heimrecht im ersten, dritten und – falls nötig – fünften Spiel).
Sobald feststeht, ob die Starbulls Rosenheim im Viertelfinale auswärts oder zuhause starten, wird der Ticketverkauf für das erste Heimspiel (Freitag, 1. April, 19:30 Uhr oder Sonntag, 3. April, 17 Uhr) auf www.starbulls.de freigeschaltet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)