Der Achtelfinal-Gegner der Starbulls Rosenheim in den Aufstiegs-Playoffs der Eishockey-Oberliga steht fest. In der am 17. März beginnenden Serie (Modus Best-of-Five) treffen die Grün-Weißen auf die KSW-Icefighters Leipzig, die sich als Tabellensiebter der Oberliga Nord über die Pre-Playoffs qualifizierten. Mit den Hellblau-Schwarz-Weißen aus der sächsischen Messestadt erwartet die Starbulls ein unberechenbarer Gegner mit einem bereits seit acht Jahren tätigen Headcoach – und eine sehr außergewöhnliche Spielstätte.
Am 19. März – und wenn nötig ein zweites Mal am 24. März – werden die Starbulls in Leipzig einer denkmalgeschützten, ehemaligen Großmarkthalle Eishockey spielen. Die nördliche der beiden Partitionen des architektonisch eindrucksvollen Bauwerks, das Kohlrabizirkus genannt wird, ist seit vier Spielzeiten Heimspielstätte der Icefighters Leipzig. Auf den um die Eisfläche aufgestellten Tribünen des inzwischen offiziell als Eiszirkus bezeichneten Veranstaltungsortes finden maximal 2.500 Zuschauer Platz. Die Starbulls spielten hier bereits vor rund eineinhalb Jahren im Rahmen der Vorbereitungsphase zur Vorsaison und schlugen dabei die Gastgeber am 11. September 2021 mit 3:2. Einen Tag später im Rückspiel, das in Miesbach stattfand, behielten dagegen die Leipziger mit 3:1 die Oberhand.
Auch Punktspiel-Duelle zwischen Rosenheim und Leipzig gab es bereits, zuletzt In der Saison 2008/09. Damals wurden in der Eishockey-Oberliga für Nord- und Südstaffel zwar getrennte Tabellen geführt, die Spielrunden an sich aber verzahnt. Gegen die seinerzeit als Blue Lions angetretenen Leipziger gewannen die Starbulls beide Duelle – 5:3 auf Rosenheimer Eis und 4:2 auswärts. In der Messestadt wurde damals in der mit einer Eisfläche ausgestatteten Messehalle 6 auf dem alten Messegelände gespielt.
Sven Gerike hört nach acht Jahren als Headcoach auf
Seit acht Jahren, seit die Eishockey-Oberliga zweigleisig in Nord- und Südstaffel organisiert ist, sind die Icefighters Leipzig dabei. Und immer hieß der Cheftrainer Sven Gerike. Die erste der beiden Pre-Playoff-Partien gegen Erfurt war das 400. Spiel unter seiner Verantwortung an der Bande! Diese Ära endet nun, denn Gerike wird sich nach der laufenden Saison auf die Aufgaben des sportlichen Leiters und das Amt als Geschäftsführer konzentrieren, das er bereits seit 2020 in Personalunion bekleidet. Neuer Headcoach der Icefighters wird Frank Fischöder.
Erst seit Mitte Februar 2023 tritt der Playoff-Achtelfinalkontrahent der Starbulls Rosenheim übrigens unter dem Namen KSW-Icefighters Leipzig an (neuer Namens-Sponsor ist eine Bauprojektgruppe aus Lützen in Sachsen-Anhalt). Zuvor war das Eishockeyteam aus der sächsischen Messestadt fast sechs Jahre lange als EXA-Icefighters Leipzig unterwegs.
Ein Tor fehlte zur direkten Achtelfinal-Qualifikation
Die direkte Qualifikation für das Achtelfinale über Tabellenrang sechs haben die Icefighters am letzten Spieltag der Hauptrunde verpasst. Ein Punkt bei den Moskitos Essen, für die es um nichts mehr ging, hätte gereicht, die Partie ging aber 0:1 verloren. Eigentlich hatten die Messestädter vor der Saison sogar Platz vier angepeilt, doch das Team präsentierte sich zu unbeständig. Überraschend starke Vorstellungen, auch gegen starke Gegner, wechselten sich mit unerwartet schwachen Auftritten ab. Eine Serie von sieben Niederlagen vor Weihnachten ließ den Kontakt zu den Spitzenmannschaften abreißen, am Ende fehlten deutliche 27 Zähler zum Heimrecht in der ersten „echten“ Playoff-Runde. Diese erreichten die Icefighters in den letzten acht Jahren immer, fast immer war dann aber dort auch Endstation. Nur 2018, als Sonthofen mit 3:2 Siegen ausgeschaltet wurde, ging es eine Runde weiter, in der dann aber gegen die Selber Wölfe Schluss war. Im vergangenen Jahr scheiterten die Icefighters im Achtelfinale am späteren Aufsteiger Eisbären Regensburg denkbar knapp in der Verlängerung des alles entscheidenden fünften Spiels.
Sehr knapp setzten sich die Icefighters nun in den Pre-Playoffs gegen den Tabellenzehnten der Oberliga Nord, die Black Dragons Erfurt, durch. Nach einem 1:0-Heimsieg und einer 2:3-Auswärtsniederlage gewann die Mannschaft von Sven Gerike das dritte und entscheidende Spiel am Sonntagabend auf eigenem Eis mit 3:2, obwohl die Gäste aus Erfurt trotzt deutlich knapperem Kader das stärkere Team waren und die besseren Torchancen hatten.
Interessante Zweiflaggenspieler, starkes Torhüter-Duo, gute Unterzahl
Bei beiden Leipziger Siegen in der Pre-Playoff-Serie gegen Erfurt erzielte der Deutsch-Pole Filip Stopinski das Game-Winning-Goal, auch der Deutsch-Kanadier Ian Farell traf in den Ausscheidungsspielen zwei Mal. Prominentester Zweiflaggenspieler im Icefighters-Team aber ist Michael Burns. Der 31-jährige Deutsch-Kanadier war mit 50 Punkten drittbester Leipziger Hauptrundenscorer, mit 105 Minuten aber auch – erwartungsgemäß – Strafbankkönig. Dominik Kolb machte in der Vorbereitungsphase zur Vorsaison bereits Fight-Erfahrung mit ihm.
Topscorer der Icefighters ist der 35 Jahre alte finnische Mittelstürmer Joonas Riekkinen (17 Tore und 47 Vorlagen in 55 Hauptrundenspielen), der in der ersten Reihe mit dem Leipziger Toptorschützen Jonas Wolter (25 Treffer, 29 Vorlagen) spielt. Der zweite ausländische Stürmer der Sachsen ist der 27-jährige Schwede Victor Östling, der bereits in der Vorsaison im Trikot der Hamburg Crocodiles im Playoff-Achtelfinale gegen die Starbulls spielte und mit 21 Treffern derzeit der zweitbeste Leipziger Torschütze ist. Dritter Importspieler ist Verteidiger Connor Hannon, der 27-jährige US-Amerikaner spielt bereits seine dritte Saison für die Icefighters. Stark und absolut ausgeglichen besetzt ist Rosenheims Achtelfinalgegner auf der Torhüterposition. Patrick Glatzel, 2017 bis 2019 für Sonthofen in der Oberliga Süd aktiv, und Eric Hofmann haben sich die Einsatzminuten in den 56 Vorrundenspielen fast exakt aufgeteilt und mit 90,9 bzw. 90,8 auch nahezu identische, sehr gute Fangquoten. Bemerkenswert ist auch die Leipziger Unterzahl-Performance mit einer Quote von 85,3 Prozent – da kam in der Oberliga Nord sogar die Übermannschaft der Hannover Scorpions nicht ganz ran.
Aufstiegs-Playoffs zur DEL 2: der Fahrplan
Die Rosenheimer Spieltermine der Achtelfinalserie der Oberliga-Playoffs:
Freitag, 17. März, 19:30 Uhr Starbulls Rosenheim – Icefighters Leipzig
Sonntag, 19. März, 18:00 Uhr Icefighters Leipzig – Starbulls Rosenheim
Dienstag, 21. März, 19:30 Uhr Starbulls Rosenheim – Icefighters Leipzig
Freitag, 24. März, 20:00 Uhr Icefighters Leipzig – Starbulls Rosenheim *
Sonntag, 26. März, 17:00 Uhr Starbulls Rosenheim – Icefighters Leipzig *
Für die Playoff-Heimspiele der Starbulls im ROFA-Stadion am 17. Und 21. März sind Karten auf www.starbulls.de/tickets jederzeit buchbar. Für das erste Heimspiel sind die Sitzplätze bis auf wenige Restkarten bereits ausverkauft.
Die Viertelfinalspiele der Oberliga-Playoffs werden an folgenden Tagen ausgetragen (sollten sich die Starbulls Rosenheim für das Playoff-Viertelfinale qualifizieren, hätten sie im ersten, dritten und einem eventuell fünften Spiel jeweils Heimrecht):
Dienstag, 28. März
Freitag, 31. März
Sonntag, 2. April
Dienstag, 4. April *
Donnerstag (Gründonnerstag), 6. April *
Die Playoff-Halbfinalspiele der Eishockey-Oberliga werden an folgenden Tagen ausgetragen:
Samstag (Karsamstag), 8. April
Montag (Ostermontag), 10. April
Mittwoch, 12. April
Freitag, 14. April *
Sonntag, 16. April *
Die Playoff-Finalspiele der Eishockey-Oberliga werden an folgenden Tagen ausgetragen:
Freitag, 21. April
Sonntag, 23. April
Dienstag, 25. April
Freitag, 28. April *
Sonntag, 30. April *
*falls notwendig (zum Gewinn jeder Serie sind drei Siege notwendig)
Im Unterschied zur Hauptrunde erfolgt in einem Playoff-Spiel bei unentschiedenem Spielstand nach regulärer Spielzeit übrigens keine Reduzierung der Spieleranzahl in der Verlängerung. Es wird nach einer Pause und Eisbereitung mit regulärer Mannschaftsstärke (fünf Feldspieler – nach 60 Minuten noch nicht abgelaufene Strafzeiten werden natürlich fortgesetzt) weitergespielt. Einen Seitenwechsel zwischen dem dritten Drittel und der (ersten) Verlängerung gibt es nicht. Das erste in der Overtime fallende Tor entscheidet die Partie, wobei nach 20 Minuten erneut eine Pause mit Aufbereitung des Eises eingelegt wird und nun aber wieder die Seiten gewechselt werden. Eine Spielentscheidung mittels Shout Out gibt es in der Playoff-Phase grundsätzlich nicht – es wird so lange gespielt, bis ein Tor fällt.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)