Mit dem Auswärtsspiel am Freitag in Ravensburg (Spielbeginn 19:30 Uhr) und dem Heimspiel am Sonntag gegen die Dresdner Eislöwen (Spielbeginn 18:30 Uhr) beenden die Rosenheimer Eishockeyspieler die Hauptrunde 2016/17 in der DEL 2. Dass es ab 14. März in Ausscheidungsspielen um den Ligaerhalt gegen die Heilbronner Falken weiter geht, steht seit Faschingsdienstag fest. Noch nicht in trockenen Tüchern ist aber das Rosenheimer Recht des ersten Heimspiels sowie der Heimvorteil in einem eventuell entscheidenden siebten Spiel, denn Heilbronn könnte den Rückstand von sechs Zählern auf die Grün-Weißen in zwei Spielen noch egalisieren und die Starbulls aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses damit in der Tabelle überholen. Ungeachtet dessen wollen Franz Steer und sein Team unbedingt mit einem Erfolgserlebnis in die kommende spielfreie Woche gehen. Das Spiel in Ravensburg am Freitag steht aber natürlich einzig und allein unter dem traurigen Eindruck des Todes von Anton Krinner.
Auch die Starbulls-Familie, Mannschaft, Funktionäre und Fans, traf die Nachricht am Donnerstagvormittag ins Mark und löste große Trauer aus: Toni Krinner, geboren in Bad Tölz und seit Ende Oktober 2016 Trainer der Ravensburg Towerstars, zuvor als Spieler und Trainer vor allem bei bayerischen Vereinen aktiv, ist tot. Seine schwere Krankheit war bekannt, dass er ihr aber jetzt erlag kam völlig überraschend. Ein Eishockeyspiel der von ihm betreuten Mannschaft nur einen Tag später rückt da völlig in den Hintergrund – auch für den Gegner. Die Ravensburger Mannschaft wird von Co-Trainer Christopher Oravec betreut werden, der seinen Chef bereits in den drei Spielen am vergangenen Faschingswochenende an der Bande vertrat. Toni Krinners Absenz war ein Krankenhausaufenthalt, bei dem Gallensteine entfernt werden sollten.
Sportlich waren die drei letzten Spiele für die Towerstars mit nur einem Punkt nicht erfolgreich, auch wenn die Niederlagen zuhause gegen Dresden (1:2 nach Verlängerung) und Bayreuth (0:1) sowie in Kassel (4:5) jeweils sehr knapp ausfielen. Damit hat sich die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale erledigt. Und auch um in die Pre-Playoffspiele mit Heimvorteil gehen zu können müssten die Ravensburger nun entweder Freiburg oder Bayreuth erst wieder überholen, die jetzt einen Punkt bzw. zwei Punkte Vorsprung haben. Die Vita der bisherigen drei Saisonvergleiche zwischen Ravensburg und Rosenheim spricht leicht für die Starbulls, die ihr beiden Heimspiele gewannen (6:2 und 4:3 n.V.) und in Oberschwaben nach einer 2:0-Führung am Ende noch knapp mit 2:3 unterlagen.
Mit einem Punktgewinn in Ravensburg könnte die Mannschaft von Franz Steer den zwölften Platz in der Abschlusstabelle und damit den „Heimvorteil“ in der Playdown-Runde gegen die Heilbronner Falken bereits fixieren. Gleiches wäre auch bei einer Niederlage der Fall, wenn Heilbronn in Garmisch-Partenkirchen nicht alle drei Punkte holt. Starbulls-Trainer Franz Steer schaut aber weder auf Rechnereien, noch auf die anderen Teams: „Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen. Das ist natürlich auch in Ravensburg so und das wird auch gegen Dresden so sein. Es geht ja auch darum, dass wir mit einem guten Gefühl in die Playdown-Runde gehen“.
Welche Bedeutung das Sonntagsheimspiel der Starbulls für die Gäste aus Dresden aus tabellarischer Sicht haben wird, ist noch völlig offen. Bei drei Punkten – und uneinholbar vielen Toren – Vorsprung auf die Lausitzer Füchse und fünf Punkten Vorsprung auf Dresdens Freitagsgegner Kaufbeuren waren viele Konstellationen möglich. Je nach Ausgang der Spiele am Freitag könnte Dresden am Sonntag im emilo-Stadion gehörig unter Zugzwang stehen, um den Heimvorteil für das Playoff-Viertelfinale zu verteidigen oder sich sogar gegen den möglichen Rückfall auf Rang sechs zu stemmen. Genau so gut könnte es aber sein, dass die Mannschaft von Trainer Bill Stewart vor dem Finalspieltag auf Rang vier bereits festgetackert ist und daher zu einer „Ananas-Partie“ an die Mangfall kommt. Theoretisch könnte aber auch sogar noch Platz drei für die Eislöwen drin sein, die abgesehen davon natürlich auch mit dem positiven Eindruck eines Sieges in die „Pre-Playoff-Pause“ gehen wollen, bevor zehn Tage später dann die „echten“ Playoffs und die Playdowns starten.
Die Eislöwen setzten jüngst ein ganz großes Ausrufezeichen und gewannen am Faschingsdienstag beim Tabellendrittel in Kassel mit sage und schreibe 8:2. Trainer Bill Stewart verzichtete dabei auf seinen kanadischen Torhüter Kevin Nastiuk, um vier ausländische Feldspieler einsetzen zu können. Das Tor der Eislöwen hütete der Ex-Rosenheimer Hannibal Weitzmann. Und der deshalb nach längerer Pause wieder zum Einsatz gekommene finnische Stürmer Teemu Rinkinen bedankte sich gleich mit zwei Treffern, so dass diese Aufstellungs-Maßnahme durchaus zur Wiederholung und Verstetigung führen könnte. Auf alle Fälle ist die Stewart-Truppe in Topform, punktete zuletzt stetig und regelmäßig, und die wenigen Niederlage im Jahr 2017 fielen äußerst knapp aus. Und gegen die Starbulls haben die Blau-Weißen in dieser Spielzeit noch gar keinen Punkt abgegeben, siegten in den Heimspielen 7:1 und 3:1 und gewannen den ersten Vergleich im emilo-Stadion an Allerheiligen mit 4:3. Zudem sind die Eislöwen das drittstärkste Powerplay-Team der Liga.
Über- und auch Unterzahlspiel funktionierten zuletzt aber bei den Starbulls ebenfalls wieder besser. Und gegen die Lausitzer Füchse am Dienstag konnte vor allem auch die erste Sturmreihe nach längerer Durststrecke wieder überzeugen und scoren. Tyler McNeely und Tyler Scofield trafen jeweils doppelt, Joseph Lewis traf einmal und bereitete drei Treffer vor. „McNeely hatte wieder deutlich mehr Energie als in den ersten beiden Spielen nach seinem krankheitsbedingten Ausfall. Und Lewis hat sehr gut gespielt. Für ihn hat es mich ganz besonders gefreut, denn er hat sich vor dem Tor lange Zeit sehr schwer getan“, sagt Starbulls-Coach Franz Steer, der darauf hofft, dieses Wochenende alle Spieler zur Verfügung zu haben, die auch am Dienstag mit dabei waren. Zwar spielt die DNL-Mannschaft am Samstag und Sonntag die letzten beiden Partien vor den Ausscheidungsspielen, die aber für die Tabellenplatzierung nicht mehr relevant war. Möglich also, dass Veit Wieczorek und Valentin Hein erneut Erfahrung in der DEL 2 sammeln können. Florian Krumpe kann das leider nicht. Der 17-jährige Verteidiger, der sehr gute Einstandsauftritte im DEL-2-Team hatte, verletzte sich am Montag am Knöchel und fällt wohl längerfristig aus.
Mit Rückkehrer ins Team plante Franz Steer vor dem letzten Hauptrundenwochenende erst gar nicht mehr. Damit fehlen neben Simon Heidenreich und Peter Lindlbauer – für beide ist die Saison beendet – weiterhin auch Michael Baindl, Michael Rohner und Simon Fischhaber. Christoph Gottwald hatte zuletzt noch Rückenprobleme, weshalb Andreas Nowak gegen die Lausitzer Füchse als Verteidiger durchspielte und seine Sache gut machte. „Wir müssen jetzt im Hinblick auf die Playdowns bei manchen Spielern auch sehen, wie sie auf verschiedenen Positionen funktionieren“, sagt Franz Steer. Die ein oder andere Aufstellungs-Variante oder -Rochade könnte es also gegen Ravensburg und Dresden geben.
Die Spiele der Starbulls am Freitag in Ravensburg (Beginn 19:30 Uhr) und am Sonntag gegen Dresden (Beginn 18:30 Uhr) werden live im Internet übertragen. Die Livestreams sind jeweils zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buch- und abrufbar.
Eintrittskarten für das Heimspiel der Starbulls am Sonntag sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr, am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr und am Spieltag ab 16:30 Uhr geöffnet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)