Die Starbulls Rosenheim haben am zweiten Adventssonntag ihr Heimspiel gegen die Selber Wölfe in der Eishockey-Oberliga Süd 2:1 gewonnen. Für die Gäste aus Hochfranken war es die erste Niederlage nach neun Siegen in Folge. Die Starbulls überzeugten von der ersten bis zur letzten Spielminute mit Kampfgeist und Willenskraft. Starbulls-Coach John Sicinski setzte sein Vertrauen in viele junge Nachwuchsakteure, die das Fehlen wichtiger Spieler kompensierten.
Neben den gestandenen Stürmern Michael Baindl und Dominik Daxlberger fehlte bei den Grün-Weißen auch der bisher erfolgreichste Scorer: Enrico Henriquez-Morales, am Freitag noch vierfacher Torschütze beim Auswärtsspiel in Landsberg, weilt in Füssen bei der Vorbereitungsmaßnahme des Deutschen Eishockey-Bundes vor der U20-Weltmeisterschaft in Kanada. Mit Florian Heiß, Yannic Bauer und Marc Bosecker schmiss John Sicinski gleich mehrere Juniorenspieler ins kalte Oberligawasser, um mit vier Sturmreihen agieren zu können. Insgesamt standen im Rosenheimer Aufgebot sogar acht Spieler, die noch für die Junioren spielberechtigt sind,
Die Starbulls starteten mutig und offensiv in die Partie, die klarste Chance der Anfangsphase hatte aber ein Ex-Rosenheimer im Selber Trikot: Felix Linden zog aus halblinker Position unbedrängt ab und forderte dem guten Starbulls-Torwart Andreas Mechel eine Glanztat ab (2.). Die Gäste wirkten in den ersten Spielminuten stabiler und zielstrebiger, doch dieser Eindruck änderte sich bald. Die Grün-Weißen übernahmen schleichend, aber nachhaltig das Kommando. Die erste großartige Rosenheimer Einschussmöglichkeit eröffnete sich dem stark spielenden Timo Bakos nach Querpass von Tobias Meier, aber der Abschluss aus fünf Metern landete in der Fanghand von Gästekeeper Florian Mnich (8.). Auch beim anschließenden Überzahlspiel der Starbulls musste Mnich zwei Glanzparaden gegen Kyle Gibbons (10.) und Simon Heidenreich (11.) auspacken, um den Rosenheimer Führungstreffer zu verhindern. Und der Gästekeeper durfte noch vor der ersten Pause zahlreiche Belege liefern, warum er in der bisherigen Spielzeit der statistisch mit Abstand beste Torwart der Liga ist. Er rettete gegen Florian Maierhofer (15.), Bakos und Meier (16.) und den nach Zuckerpass von Dominik Kolb völlig frei auf ihn zufahrenden Kevin Slezak. In dieser Szene war den Gästen auch das Glück hold, dass Kyle Gibbons den Nachschuss aufs leere Gästetor liegen ließ (17.).
Der torlose Spielstand zur ersten Pause schmeichelte den Gästen, die nicht einmal halb so oft auf das gegnerische Tor schossen wie die Starbulls. Und auch als Kilian Steinmann gleich in der Anfangsphase des zweiten Drittels eine doppelte kleine Strafe wegen hohen Stocks aufgebrummt bekam, schafften es die Gäste aus Hochfranken kaum einmal, Druck auf das Rosenheimer Tor aufzubauen. Wieder komplett, versäumten es die Starbulls in Führung zu gehen, als Tobias Draxinger den Pfosten traf (27.). Ein weiteres Unterzahlspiel überstanden die Grün-Weißen dank konsequentem Stellungsspiel souverän. Und einer Rosenheimer Willensleistung entsprang schließlich das verdiente 1:0: Mayerhofer setzte in der gegnerischen Zone nach und eroberte die Scheibe zurück, Yannic Bauer zog ab, Selbs Benedikt Böhringer blockte das Spielgerät im Slot mit dem Schlittschuh aber Kilian Steinmann versenkte reaktionsschnell (34.). Fast hätte Steinmann nach einer schönen Kombination beim Nachsetzen im Gewühl das 2:0 draufgesetzt (38.), dann verhinderte Torwart Mnich kurz vor der zweiten Drittelpause mit weiteren Glanzparaden gegen Bakos und zweimal Alexander Höller den zweiten Rosenheimer Treffer.
Im letzten Spielabschnitt gerieten die Hausherren erstmals in der Partie richtig unter Druck. Die Wölfe ließen in Überzahl die Scheibe gut laufen und kamen zu zahlreichen Abschlüssen. Rosenheims Torwart Mechel hatte alle Hände voll zu tun und die Gäste blieben auch am Drücker, als die Starbulls wieder komplett auf dem Eis waren. Ein satter Schuss von Marius Möchel verfehlte das Rosenheimer Tor nur ganz knapp (45.). Danach konnten sich die Starbulls wieder effektiver befreien und kamen auch zur ein oder anderen Konterchance. Doch Selb zeigte nun die Qualität in der Offensive, die man sich vom Tabellenzweiten von Beginn an eigentlich erwartet hatte und wollte den Ausgleichstreffer. Steven Deeg wurde nach einer Einzelleistung im allerletzten Moment noch entscheidend gestört (51.). Maximilian Vollmayer und Andreas Mechel rettenen mit vereinten Kräften gegen Landon Gare und Möchel (52.). Und dann passierte es: Nach einem Rückpass von Gare haute Möchel vor dem Tor noch über die Scheibe, doch Oldie Lukas Slavetinsky traf mit seinem verdeckten Flachschuss zum 1:1 (53.).
Doch Rosenheims Wille blieb offensichtlich und wurde belohnt: Nach einem Querpass von Curtis Leinweber hatte Gibbons die Chance zur erneuten Rosenheimer Führung, dass er beim Abschluss regelwidrig behindert wurde blieb ungeahndet. Doch die Starbulls gewannen das anschließende Anspiel, Florian Krumpe – heute Kapitän im grün-weißen Team – nahm von der blauen Linie Maß und Kyle Gibbons fälschte unhaltbar ab zum 2:1 ab (54.). Mit Leidenschaft und Clevereness retteten die Starbulls die Führung über die Schlusssirene. Simon Heidenreich in Überzahl (58.) und zweimal Gibbons (59.) waren dem dritten Rosenheimer Treffer sogar näher als die Gäste aus Hochfranken dem 2:2.
Bereits am Dienstag treten die Starbulls Rosenheim zu einem weiteren Heimspiel an. Gegner im ROFA-Stadion sind dann die Memmingen Indians. John Sicinski fordert in diesem Duell gegen ein weiteres Spitzenteam von seiner Mannschaft Revanche für die ärgerliche und unverdiente 2:4-Auswärtsniederlage am vergangenen Dienstag in Memmingen. Spielbeginn am Dienstag ist um
19:30 Uhr. Die Partie wird wie gewohnt fachlich fundiert kommentiert per Internet-Stream übertragen. Die mit vielen Zusatzserviceleistungen wie Live-Interviews, Zeitlupenwiederholungen und Zusammenfassungen der Höhepunkte nach jedem Drittel angereicherte Übertragung ist über das Portal www.sprade.tv buch- und abrufbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)