Am Dienstagabend, knapp 750 Straßenkilometer von Rosenheim entfernt, senden die Starbulls in der DEL2 nach einem desaströsen Null-Punkte-Wochenende wieder ein kräftiges Lebenszeichen. Vor 3.137 Zuschauern holen sich die Grün-Weißen in der Yayla-Arena gegen die Krefeld Pinguine drei Auswärtspunkte. Norman Hauner mit einem Doppelpack, Sebastian Cimmermann, Tyler McNeely und Sebastian Streu steuern die Tore zum verdienten 5:3-Sieg bei.
Bei den Starbulls fehlte neben den Langzeitverletzen Shane Hanna und Hagen Kaisler auch die Verteidiger Niklas Länger und Marius Möchel sowie Stürmer Bastian Eckl. Dafür liefen die Verteidiger Denis Shevyrin und Kilian Kühnhauser sowie Stürmer Marvin Feigl wieder auf. Tomas Pöpperle kehrte ins Rosenheimer Tor zurück. Nicht in Krefeld mit dabei war Stürmer Stefan Reiter, der nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe im Spiel gegen Ravensburg für zwei Spiele gesperrt wurde und damit auch beim nächsten Rosenheimer Heimauftritt am Freitag gegen Selb noch aussetzen muss. An seiner Stelle stürmte Norman Hauner neben C.J. Stretch und Lukas Laub.
Die gastgebenden Pinguine besaßen in den Anfangsminuten die größeren Spielanteile, die Starbulls aber die gefährlicheren Torannäherungen. Nach einem als Bandencheck geahndeten Einsatz von Denis Shevyrin nutzten die Hausherren ihr erstes Überzahlspiel zur Führung: Jerome Flaake – von zwei Starbulls-Akteuren unmittelbar umringt, aber trotzdem nicht entscheidend gestört – traf zentral aus der Halbdistanz ins linke untere Eck (6.).
Die Grün-Weißen schlugen aber doppelt zurück. Tyler McNeely legte nach einer guten Einzelleistung per Rückhand quer und Sebastian Cimmermann netzte problemlos ins leere Tor zum 1:1 ein (9.). Nach einem abgeblockten Schuss von Dominik Kolb traf dann McNeely selbst – die Scheibe fiel ihm genau vor den Schläger – zur Rosenheimer Führung (15.). Mit Paraden bei Schüssen von Lucas Lessio und Jerome Flaake rettete Tomas Pöpperle das nicht unverdiente 2:1 aus Starbulls-Sicht in die erste Pause.
In der Anfangsphase des zweiten Drittels zogen die immer selbstbewusster auftretenden Rosenheimer gegen zunehmend einfallsloser wirkende Krefelder auf 4:1 davon. Nach einer kurzen Ablage von Chris Dodero traf Sebastian Streu den Puck per Direktabnahme fast von der blauen Linie knallhart und platziert im rechten unteren Eck (22.). Und bei einem Konter ließ sich Lukas Laub auch durch ein Foul nicht bremsen und legte im Fallen perfekt auf Norman Hauner, der im hohen Slot ebenfalls direkt abzog und die Scheibe in den Maschen versenkte (25.). Jetzt dominierten die Starbulls deutlich und hätten weitere Tore nachlegen können, Krefelds Keeper Felix Bick hatte alle Hände voll zu tun. Lediglich das grün-weiße Powerplay zündete weiterhin nicht, während Krefeld sich in Überzahl einige Möglichkeiten zum zweiten Treffer erspielt.
Glück hatten die Starbulls, als David Trinkberger den Puck ans Lattenkreuz nagelte (36.) – und Pech, als eine fragwürdige Entscheidung zu Krefelder Gunsten folgenschwer wurde: Ohne dass die Hauptschiedsrichter eingriffen, stocherte Josh MacDonald die von Torwart Pöpperle unter seinem Fanghandschuh eigentlich blockierte Scheibe mit dem Schläger heraus und legte zurück. Eric Gotz zog sofort ab und Alexander Weiß gab dem Puck die entscheidende Richtungsänderung ins Kreuzeck (37.), sodass die Grün-Weißen „nur“ noch eine 4:2-Führung zum zweiten Pausentee mitnehmen durften.
Im dritten Drittel nutzten die Gastgeber ihr drittes Powerplay der Partie zum 3:4-Anschlusstreffer. Christian Ehrhoff war nach Doppelpass mit Philip Riefers per Schlagschuss von der blauen Linie erfolgreich (45.). Doch rekordverdächtige sieben Spielsekunden später stand es 5:3 für Rosenheim. C.J. Stretch gewann das Anspiel, Norman Hauner fuhr in die Angriffszone und zog ab und der verdutze Torwart Felix Bick konnte sich nicht zwischen Stockhand- oder Fanghandsave entscheiden – mit der Folge, dass er die Scheibe über sich hinweg bugsierte und aus dem Tor holen musste. Eine Minute später rettet der Pfosten des Rosenheimer Tores für den schon geschlagenen Pöpperle (46.).
Nicht immer souverän, aber dank tollem Kampfgeist und einem guten Schlussmann Tomas Pöpperle, verteidigten die Starbulls die Zwei-Tore-Führung erfolgreich bis zur Schlusssirene. Nicht mehr mithelfen konnte dabei Verteidiger Dominik Tiffels, den ab den ersten Minuten des letzten Spielabschnitts ein gebrochener Schlittschuh außer Gefecht setzte.
„Im Bus haben die Spieler viel geschlafen. Und ich war sehr froh zu sehen, dass meine Jungs heute endlich wieder Energie und Beine hatten. Die vierte Reihe mit Tyler McNeely hat einen tollen Job gemacht und zwei Tore erzielt. Im letzten Drittel standen wir gegen einen guten Gegner stark unter Druck, wichtig war dann unser fünftes Tor. Den Rest hat unser Torwart Tomas Pöpperle geklärt“, sagte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie.
Die Starbulls haben dank des ersten Sieges nach zuvor vier Niederlagen in Serie den Rückstand in der DEL2-Tabelle auf die Selber Wölfe und den EHC Freiburg auf sechs Zähler und auf die Lausitzer Füchse, die Roten Teufel Bad Nauheim und die Krefeld Pinguine auf sieben Punkte verkürzen können. Am kommenden Freitag haben die Grün-Weißen nun die große Chance, mit einem Heimsieg gegen Selb wieder berechtigte Ansprüche auf die Pre-Playoff-Qualifikation anmelden zu können. Spielbeginn im ROFA-Stadion ist um 19:30 Uhr. Eintrittskarten sind auf www.starbulls.de/tickets buchbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.