Die tolle Serie ist gerissen. Nach acht Spielen am Stück, in denen sie stets punkteten und 20 von 24 möglichen Zählern holten, standen die Starbulls Rosenheim nach der Auswärtspartie am 17. Spieltag der DEL2 am Sonntagabend gegen die Eispiraten Crimmitschau mit leeren Händen da. Das Endresultat von 1:3 aus Rosenheimer Sicht stand bereits nach dem ersten Drittel fest. Zwar dominierten in der Folge die Grün-Weißen das Geschehen auf dem Eis deutlich, um aber dem Spiel noch eine Wende zu geben fehlten Energie und Konzentration.
Zwei komplette Spiele war Starbulls-Keeper Oskar Autio zuletzt ohne Gegentor geblieben. Im Crimmitschauer Kunsteisstadion am Sahnpark musste er vor 2.437 Zuschauern, darunter rund 100 stimmgewaltige Rosenheimer Fans, Mitte des ersten Drittels binnen drei Minuten nun gleich dreimal hinter sich greifen.
Die unglückliche Rosenheimer und frühe spielentscheidende Phase begann damit, dass Sebastian Zwickl mit einer doppelten kleinen Strafe belegt wurde, nachdem er Roman Zap mit dem Schläger im Gesicht getroffen hatte. Das nutzten die Gastgeber mit zwei Überzahltreffern rigoros aus. Beide Tore erzielte Scott Feser, zunächst nach einer gelungenen Powerplay-Kombination mit einer Direktverlängerung ins offene kurze Eck (9.) und dann per Abstauber aus kurzer Distanz, nachdem Autio einen Schlagschuss abprallen ließ (11.). Ladislav Zikmund legte mit einem Handgelenkschuss das 3:0 nach (12.) – und dabei gleich mehrere Konzentrationsschwächen in der Rosenheimer Defensive offen.
Immerhin konnten die Starbulls noch vor der ersten Pause auf 3:1 verkürzen. Dominik Tiffels nahm einen Rückpass von Manuel Strodel an der blauen Linie direkt, der satte Schuss prallte Eispiraten-Verteidiger Gregory Kreutzer an den Schlittschuh und von dort unhaltbar ins Netz (16.).
Im zweiten Drittel bot sich früh die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer, aber die Grün-Weißen ließen drei Überzahlminuten, eine davon sogar mit fünf gegen drei Feldspieler, ungenutzt. Auch mit drei weiteren Überzahlphasen kurz vor und nach der zweiten Pause konnten die Starbulls nichts anfangen. Die größte Möglichkeit zum zweiten Treffer, der möglicherweise dem Spiel eine Wende geben hätte können, vergab Ville Järveläinen mit einem Schuss aus der Drehung.
Die Starbulls dominierten im zweiten und dritten Drittel die Partie klar und deutlich und schnürten den Gegner mehrfach in dessen Zone ein. Die sehr diszipliniert verteidigenden Eispiraten ließen aber nur wenige Abschlüsse aus gefährlichen Positionen zu, bei denen sich der fehlerlose Torwart Oleg Shilin auf dem Posten zeigte. Die letzte Möglichkeit, in den Schlussminuten ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler noch den Anschlusstreffer zu erzwingen, machten sich die Grün-Weißen mit einer unnötigen Strafzeit selbst wieder zunichte.
„Es war für die Mannschaft nach der emotionalen Stimmung vom Derby-Sieg gegen Landshut am Freitag schwierig im ersten Drittel konzentriert zu spielen“, merkte Jari Pasanen nach dem Spiel an. „Wir haben nicht gut angefangen und waren läuferisch nicht so unterwegs, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Unterzahlspiel hat in letzter Zeit gut funktioniert, heute aber nicht, weil die Energie nicht auf dem normalen Level war. Auch beim dritten Gegentor waren wir unerklärlich passiv. Wir haben danach alles versucht, aber der letzte Energieschub war nicht da“, so der Rosenheimer Cheftrainer.
Mit 29 Punkten und zehn Punkten Vorsprung auf die Playdown-Zone steht das Rosenheimer Eishockeyteam nach der 17. Spielrunde in der DEL2 trotzdem prächtig da. Da die Liga nun wegen des Länderspiel-Formats Deutschland-Cup am kommenden Wochenende Pause macht, geht es für die Starbulls erst am übernächsten Sonntag, 17. November, mit dem Auswärtsspiel in Bad Nauheim weiter. Das ursprünglich für den 15. November angesetzte Rosenheimer Heimspiel gegen die Towerstars Ravensburg wurde wegen Infrastrukturmaßnahmen für die Technik im ROFA-Stadion auf den 7. Januar verlegt.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.