1978 - 1982
Erste Saison als "Sportbund"
Der Modus in diesem Jahr:
1 einfache Runde mit 22 Spielen, dann Teilung in Meister- und Abstiegsrunde. Die oberen sechs und die unteren sechs Teams durfen dann in ihren Gruppen sechs mal gegeneinander antreten.
Der EVR ist knapp an der Meisterrunde, als ihm und den Mannheimern Punkte abgezogen werden.
Vom Berliner SC wechselten Erich Weishaupt nach Mannheim und Peter Scharf nach Rosenheim. Bei diesen Wechseln sollen Termine versäumt worden sein – deshalb der Punkteabzug.
Die beiden Spieler nehmen sich Staranwalt Rolf Bossi, ziehen vor ein ordentliches Gericht und bekommmen recht.
Die Punkte werden den Teams wieder zugesprochen, dennoch verpaßt der SBR die Meisterrunde.
Dafür darf man in dieser Saison dann acht mal unter anderem gegen Landshut antreten.
Dieser „aufregende“ Modus zieht dennoch im Schnitt 2.450 Zuschauer ins Rosenheimer Stadion.
Der 1. mit dem 4., 7. und 10. – der 2. mit dem 5. usw..
Die Gegner in dieser Gruppe sind allerdings zum einen weit entfernt, zum anderen zu stark für diese Rosenheimer Truppe. Auch der Neuzugang Hans Zach hat alles andere als eine gute Saison. Nur Torhüter Makatsch wird immer stärker, nachdem Karl Huber während der Saison zu den Landshutern zurückkehrt.
Dies führt zu einem heftigen Rückgang der Zuschauerzahlen. Nur 1.050 gegen die Düsseldorfer EG.
Zuschauerschnitt: 2.000
Internationale Anerkennung des Rosenheimer Eishockey
Es folgten Meistertietel im Jahr 1985 und 1989. Damit rückte die Austragung der Weltmeisterschaft in Rosenheim und die Vergrößerung des Stadions greifbar nahe.
Jetzt ist der erste Play-Off-Gegner die DEG. In Düsseldorf verliert man knapp, zu Hause gewinnt man knapp und das dritte Spiel gewinnt Düsseldorf mit 5 : 2 – also das Aus.
Nein – doch nicht. Jetzt werden auch den Kölnern 20 Punkte wegen gefälschter Pässe abgezogen, Rosenheim ist Sechster und spielt gegen den ursprünglichen Gegner Mannheim.
Obwohl man gegen den MERC ausscheidet ist es eine gelungene Saison und der Zuschauerschnitt hat sich mit 4.060 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Meister!
1. Deutscher Meistertitel
Bis dahin rechnet in Rosenheim niemand mit dem 1. Meistertitel.
Im Halbfinale gelingt ein 5:0 in Landshut, dennoch scheinen die Chancen nach dem Landshuter Sieg im 2. Spiel in Rosenheim eher gering.
In Landshut liegt jedoch Rosenheim bereits nach 11 Minuten mit 2:0 in Führung. Nach dem Anschlußtreffer der Landshuter bringt Jamie Masters die Rosenheimer mit 3:1 in Front.
Landshut kann jedoch durch Tore von Betz und Kühnhackl (52.) ausgleichen.
In der 59. Minute gelingt Gerhard Baldauf auf Vorlage von Hans Zach der entscheidende Treffer – Torwart Englbrecht ist daran nicht ganz unschuldig.
Mannheim hat die Kölner ausgeschaltet und ist selbstverständlich der Favorit im Finale.
Doch im ersten Spiel in Mannheim führt Rosenheim bereits nach 6 Minuten durch Tore von Berwanger und Adlmaier mit 2 : 0.
Mannheim kann allerdings bis zur 21. Minute durch Tore von Rainer Blum und Adams ausgleichen.
Mannheim ist danach zwar überlegen, scheitert aber ständig an Karl Friesen. Maidl und Berwanger machen durch Tore in der 35. und 36. Minute dann alles klar für den Sportbund.
Das Heimspiel mit offiziellen 7000 Zuschauern beginnt mit sieben Minuten Verspätung. Hans Zach hat sich vor Beginn mit Wolf und Roedger angelegt.
Scharf bringt den Sportbund in Führung, Baldauf erhöht im zweiten Drittel auf 2 : 0. Meister und Adlmaier stellen den Endstand her.
Die „Sensation“ ist perfekt.
Zuschauerschnitt: 3.950
Dann folgen 12 Spiele ohne Niederlage und nach weiterem Auf und Ab belegt der SBR nach der Vorrunde den 3. Platz.
Der erste Gegner ist Kaufbeuren.
Im ersten Spiel schießt die Reihe Kretschmer-Masters-Bourbonnais-Höfner-Adlmaier alle Tore beim 7 : 5 – Erfolg.
Das zweite Spiel in Kaufbeuren verliert man durch den „sudden death“ in der Verlängerung. Das Dritte geht klar an das Heimteam.
Im Halbfinale warten die Mannheimer, die sich für die Niederlagen der Vorsaison revanchieren können.
Der Rekordmeister Füssen muß Konkurs anmelden und geht zurück in die zweite Liga.
Zuschauerschnitt: 4.650
Die Mannschaft verlassen haben Gerhard Baldauf, Paul Sommer und „Charly“ Meister.
Geholt werden dafür die jungen Rainer Blum, Axel Kammerer und Georg Franz.
Zum ersten Mal bei den Senioren im Einsatz ist einer der Rosenheimer Alltime-Stars: Mondi Hilger.
Die Saison verläuft auch aufgrund von vielen Verletzungen anders als erwartet. Ein gebrochenes Handgelenk bedeutet sogar das Karriereende von Rick Bourbonnais, für ihn kommt während der Saison Dennis Houle.
Gerhard Baldauf muß noch eimal eingreifen, beendet danach jedoch endgültig seine Spielerkarriere ebenso wie Hans Zach ohne den erhofften weiteren Meistertitel.
Die Presse erwähnt zum ersten Mal den besten 3. Sturm der Bundesliga mit Ahne – Berwanger – Kammerer.
Zuschauerschnitt: 4.040
Meister!
2. Meisterschaft
Der Verein will wieder eine Meisterschaft. Allerdings haben Adlmaier, Bourbonnais, Hellwig, Houle und Kokoschka den Verein verlassen und Hans Zach ist jetzt Co-Trainer.
Dafür werden Ibelherr, Laycock, Mörz und Reindl an die Mangfall geholt.
Mit Markus Berwanger, Manfred Ahne und Axel Kammerer besitzt Rosenheim den "besten dritten Sturm der Bundesliga".
Heinz Zerres, Trainer in Essen sagt über die Reihe:
"Die fahren Dich weg, Du hast keine Chance."
Nach der Vorrunde steht man dann auch da, wo man hinwollte, nämlich ganz oben.
Der erste Play-Off-Gegner Iserlohn stellt keine große Hürde dar und auch Kaufbeuren hat im Halbfinale nicht genug entgegenzusetzen, auch weil Karl Friesen wieder überragend hält.
In dramatischen Spielen wird zuletzt auch der Mannheimer ERC drei mal bezwungen.
Der Sportbund Rosenheim verliert in den Play-Offs kein einziges Spiel und wird zum zweiten Mal Deutscher Eishockey-Meister.
Zuschauerschnitt: 4.700
Trainer Olejnik muß sich am 30. Januar verabschieden. Das Training übernimmt der langjährige frühere Spieler Gerhard Baldauf.
Erreicht wird der 3. Platz nach der Vorrunde und im Halbfinale scheidet man gegen die DEG aus.
Erster Play-Off-Gegner ist der EV Landshut mit Erich Kühnhackl, der zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist. Nach zwei klaren 8:2-Erfolgen erreicht man das Halfinale gegen den Mannheimer ERC. Die Truppe von Trainer Olejnik zieht bereits nach 3 Spielen ins Finale gegen Köln ein, das die Kölner in wiederum nur drei Spielen für sich entscheiden.
Zuschauerschnitt: 4.300
Am Jahresende steht der SBR vor Mannheim an der Tabellenspitze.
Gegen den Viertelfinalgegner Schwenningen (wieder mit Roulston) hat man wider Erwarten große Probleme.
Im Halbfinale bezwingt man in vier Spielen (ohne Pouzar) die DEG.
Nach jeweils einem SBR und einem Kölner Sieg gewinnt man das dritte Spiel zu Hause mit 6 : 0, unterliegt jedoch in Köln mit 5 : 2.
Zwar geht der SBR im entscheiden Spiel zu Hause durch Fischer mit 1 : 0 in Führung, doch die Kraft reicht ohne die verletzten Berwanger, Hilger, Kretschmer und Pouzar nicht mehr aus.
Köln ist zum dritten Mal in Folge Meister.
Zuschauerschnitt: 4.970
Meister!
3. Meisterschaft
Den dritten Titel „seines“ Teams hat er nicht mehr miterlebt.
Der erste Play-Off-Gegner ist Frankfurt. Im ersten Spiel führt Rosenheim nach dem ersten Drittel bereits mit 4 : 1. Im zweiten Spiel bringt Mondi Hilger den Sportbund mit zwei Treffern 2 : 0 in Führung, allerdings können die Frankfurter ausgleichen. Den Siegtraffer besorgt Gord Sherven.
Weil die Mannschaft einen Gang zurückschaltet wird das 3. Spiel zu Hause mit 6 : 4 verloren. Mit mehr Schwung gewinnen die Bullen allerdings darauf in Frankfurt mit 9 : 2.
Im Halfinale wartet mit Mannheim der Dauerrivale der Play-Offs. Die drei Spiele werden gewonnen und nun spielt man im Finale gegen die DEG.
Die hat Köln bezwungen und 7 : 1 in Köln gewonnen. Jetzt verliert die DEG 7 : 1 gegen Rosenheim das erste Finalspiel. In Düsseldorf schafft die DEG den Spiele-Ausgleich mit einem 4 : 2.
Das dritte Finalspiel liefert nach 55 Minuten eine Einlage fürs Publikum. Ahne erzielt das wohl entscheidende 3 : 1 für den Sportbund.
Dies stört Rick Amann offensichtlich so sehr, dass er auf Ahne einprügelt. Das ist der Startschuß zu einer vergnügten 15-minütigen Prügelei, an der sich mit Ausnahme von Friesen alle Spieler beteiligen.
Die Düsseldorfer fühlen sich danach von Schiri Würth benachteiligt und verlassen auf Anordnung ihres Präsidenten Klüh das Eis. So oder so, die Punkte gehen nun an den Sportbund.
Das entscheidende Spiel in Düsseldorf ist sehr fair und 2 mal Pouzar, Hilger und Trattner schießen die Tore zum 4 : 2 – Erfolg.
Auf der Meisterschaftsfeier am Max-Josef-Platz begeht der Oberbürgermeister Dr. Stöcker jedoch den folgenschweren Fehler, zu versprechen, dass er alles tun wird, damit der Sportbund weiterhin an der Spitze bleibt und deshalb die Stadt den Bau eines neuen Eisstadions mit 11.000 Plätzen plant.
Zuschauerschnitt: 4.600
Im ersten Heimspiel gegen Preußen Berlin (7 : 3) sehen die 5.500 Zuschauer (1.500 Dauerkarten wurden verkauft) zum ersten mal Bully“, den Marox-Bullen.
Als Tabellendritter geht man in die Play-Offs.
Gegen Frankfurt gewinnt man drei Spiele und muß im Halbfinale gegen Köln antreten. Auch hier setzt sich das Team in drei Spielen durch.
Das erste Finalspiel in Düsseldorf gewinnt das Team, verliert jedoch das folgende Heimspiel. Die beiden nächsten Spiele gehen an die Gastgeber, somit muß das fünfte Spiel bei der DEG die Entscheidung bringen. Düsseldorf führt nach dem 1. Drittel 5:0, gewinnt mit 8:2 und holt sich damit die Meisterschaft.
Zuschauerschnitt: 5.560
Nach der Vorrunde belegt der Sportbund den dritten Platz.
Wieder einmal heißt der erste Gegner Schwenningen und wieder kommt man mit mehr Mühe weiter als erwartet.
Diesmal trifft man bereits im Halfinale auf Düsseldorf. An der Brehmstraße wird mit 3:2 gewonnen, zu Hause stark überlegen 5:2.
Dann jedoch fängt sich die DEG mit Trainer Zach und gewinnt die drei folgenden Spiele.
Der Sportbund Rosenheim wird letztlich Dritter.
Zuschauerschnitt: 5.900
"Höfners Kindergarten" macht das unmögliche möglich
Geplant war der "Neubeginn" in der Oberliga, doch der Verein wurde vom Verband unfreiwillig in die 2. Bundesliga eingegliedert.
Von der bisherigen Mannschaft sind nur wenige Spieler verblieben und Ernst Höfner (im Jahr zuvor selbst noch als Kapitän aktiv) hat ein sehr junges Team (19 Spieler aus dem Nachwuchs) zur Verfügung.
Angestrebt wird in der 2. Liga ein Platz zwischen 5 und 8.
Doch womit wirklich niemand gerechnet hat, das geschieht. Die in der Presse als "Höfner's Kindergarten" titulierte Mannschaft schafft sofort den Wiederaufstieg in die 1. Liga!
Bei den Zuschauern heißt es "Jetzt erst recht" und deshalb und auch wegen der unerwartet guten Leistungen besuchen im Schnitt 5.100 Personen die Heimspiele in der Bundesliga II.
Mit "billigen" Spielern und viel Nachwuchs soll dieses Ziel erreicht werden. Ernst Höfner braucht nur wenige Häuptlinge im Team, aber eine Menge leistungsbereiter Indianer.
In der Meistermannschaft des EC Hedos München in dieser Saison stehen 8 Spieler, die auch einmal für Rosenheim die Stiefel schnürten:
Mondi Hilger, Georg Franz, Gord Sherven, Dale Derkatch, Rainer Lutz, Anthony Vogel und Sergei Schendelew. Dieter Hegen, ebenfalls in der Mannschaft, kommt erst später zu den Star Bulls.
Zuschauerschnitt: 5.000